Wwei Schüler*innen in römischen Helmen im Museum des LVR Rheinland, Xanten.

Wir, die Schülerinnen und Schüler der Lateinkurse, waren in Begleitung von Frau Schmitz und Frau Demir im größten Freilichtmuseum Europas zur Antike – dem Archäologischen Römerpark Xanten des LVR.

Nach einer sehr unterhaltsamen Busfahrt kamen wir an – fast 2000 Jahre zurück in der Vergangenheit. Hinter den imposanten Stadtmauern erwartete uns uns ein riesiges Gelände, errichtet über den Fundamenten des antiken Xanten, genauer gesagt der Colonia Ulpia Traiana. Die Ursprünge dieser Stadt begannen als Militärlager 13 v. Chr. direkt am Niederrhein gelegen (dem natürlichen Limes). Dieses entwickelte sich zu einem der wichtigsten Stützpunkte, rundherum entstanden Siedlungen, bis sie schließlich von Kaiser Traian im 1. Jh nach Christus zur Colonia ernannt wurden, was für einen besonderen Status im Imperium steht. Daher der Name Colonia Ulpia Traiana.

Charakteristisch für die römische Stadtplanung ist das Schachbrettmuster. Die Straßen verliefen rechtwinklig und umschlossen viereckige Blöcke, genannt Insulae. Das fiel uns durch die Alleen und die Grünflächen dazwischen sofort auf. Vorbei an einem riesigen Hafentempel, der sich uns schon von Weitem gezeigt hatte, gelangten wir zum Museum. Auch dies erwies sich als kein gewöhnliches Gebäude – es verschmilzt mit den angrenzenden großen Thermen und soll die Eingangshalle (Basilika Thermarum) darstellen. Allein diese Vorhalle ragt 25m empor – ganz schön beeindruckend!

Von einer Empore aus hatten wir Blick auf die Überreste der Thermenanlage, die von einem ebenso hohen, gläsernen Bau geschützt wird. Die Thermen waren im Römischen Reich vielmehr als nur ein Schwimmbad – dort fanden Handel, Politik, Spiel, Austausch und Welness zugleich statt.

Ein sehr kompetenter Museumspädagoge führte uns durch die Entwicklung zur römischen Metropole bis zum Untergang durch die Franken und den Alltag als Legionär. Abgesehen davon wurde auch unser Latein ein wenig auf die Probe gestellt. Er erzählte uns, dass die vier Gebäude Tempel, Thermen, Taberna und Theater in jeder römischen Stadt vorhanden seien. So lud uns das schöne Gelände ein, diese auch eigenständig zu erkunden.

Besonders beeindruckend waren das Amphitheater, die Herberge und die Tempel. Das Amphitheater ist eine Erfindung römischer Architekten. So umschließen die Sitzränge oval von beiden Seiten (»amphi« griechisch für zwei) den Platz, damit mehr Zuschauer*innen, genauer gesagt ca. 10.000 in Xanten, dort Platz fanden. Es wurden Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen präsentiert, welche damals große Beliebtheit genossen.

Schließlich versammelt am Bus, brachte uns dieser wieder zurück in die Gegenwart. Es war ein sehr schöner Tag und wir haben viel gelernt, nicht nur für den Lateinunterricht.