Bilingualer Unterricht bedeutet, dass Unterricht in zwei Sprachen stattfindet – am Burgau gibt seit 1971 einen sehr erfolgreichen deutsch-französischen Zweig.
Deutsch und Französisch werden als gleichwertige Unterrichtssprachen in den Sachfächern Erdkunde, Politik und Geschichte verwendet – zunächst überwiegt das Deutsche und
der Einsatz des Französischen als Unterrichtssprache wird behutsam erhöht.
Grundlage für den bilingualen Sachfachunterricht, der sich am regulären NRW-Kernlehrplan des deutschsprachigen Sachfachs orientiert, bildet der Anfangsunterricht mit spielerischem Zugang im Fach Französisch ab Klasse 5. Hierfür werden keine Vorkenntnisse erwartet, denn jedes Kind hat ein Recht auf Chancengleichheit und gleiche Startbedingungen. Mit demgleichzeitig einsetzenden Englischunterricht werden zudem die aus der Grundschule mitgebrachten Sprachkenntnisse weiter vertieft.
Der Besuch des bilingual deutsch-französischen Zweiges hat zum Ziel, den Schülern und Schülerinnen eine vertiefte Kenntnis der französischen Sprache und Kultur zu vermitteln und
eine annähernde Zweisprachigkeit am Ende der Schullaufbahn zu erreichen.
Zu Beginn der Mittelstufe wird daher ein Schüleraustausch im Klassenverband nach Nordfrankreich durchgeführt. Aufgrund der intensiven Beschäftigung mit einer lebendigen und stark differenzierten Sprache, wie sie das Französische darstellt, werden die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen besonders gefördert. Die Vertrautheit mit der französischen Kultur weckt Neugier und Offenheit für weitere Kulturen.
Auf diese Weise dient Französisch als Brückensprache, um evtl. auch andere romanische Sprachen wie z.B. Spanisch oder Italienisch leichter erlernen zu können.
Die Benotung im bilingual deutsch-französischen Sachfachunterricht erfolgt auf Grundlage des Leistungskonzepts aus dem schulinternen Kernlehrplan des deutschsprachigen Sachfaches. Im Vordergrund stehen die fachlichen Anforderungen, nicht die sprachlichen. Für die sprachliche Korrektheit ist in erster Linie der Französischunterricht zuständig!
Innerhalb der Erprobungsstufe (Klasse 5+6) sowie am Ende der Mittelstufe gibt es Wege zur Neuorientierung, die ggf. mit der Abwahl des bilingualen Zweiges enden können. Aber es gibt auch Möglichkeiten der Fortführung des bilingualen Bildungsgangs in der Oberstufe, der mit Erwerb des bilingualen Abiturs abschließt. Seit 2015 gibt es bei uns zudem die Möglichkeit, neben dem deutschen auch zusätzlich das französische Abitur (das so genannte AbiBac) zu absolvieren.
Der Mehrwert der zweisprachigen Schulausbildung besteht im Erwerb einer souveränen Mehrsprachigkeit sowie in der Ausbildung von Schlüsselqualifikationen (z.B. Selbstorganisation, Zeitmanagement u.a.), durch die allgemein bessere Zukunftschancen erzielt und Wettbewerbsvorteile bei der Berufs- und Studienwahl gewonnen werden. Vertiefte Kenntnisse über Frankreich als wichtigstem Wirtschafts- und Handelspartner Deutschlands können zu größerem Erfolg auf dem Arbeitsmarkt führen.