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Kategorie: Klassenfahrten, Wandertage, Exkursionen

Nach kurzer Anreise, am Sonntag den 26. September 2021, erreichte unser kleiner, aber feiner Zusatzkurs Geschichte in der Q2 das EL-DE-Haus. So betraten wir das von außen durchaus unscheinbar wirkende Gebäude und konnten noch nicht erahnen, mit welchen bedrückenden Gefühlen wir dieses wieder verlassen würden.

Das EL-DE (L-D) Haus bekam seinen aufmerksamkeitserregenden Namen durch die Initialen seines Bauherrn Leopold Dahmen. Ursprünglich verbarg sich hinten diesen vier Wänden nur ein gewöhnliches Wohn- und Geschäftshaus, erst später im Sommer 1935 bezog die Gestapo dieses Gebäude für ihre Zwecke und machte es zu dem, wofür es heute bekannt ist, nämlich ein Gestapogefängnis. Die neue Gestapostelle in Köln hatte eine zentrale Lage, war umgeben von dem Polizeipräsidium, dem Gerichtsgebäude und dem Zentralgefängnis und bot somit eine ideale Niederlassung der Gestapo.

Im Keller des vierstöckigen Gebäudes befanden sich zehn Häftlingszellen, welche die Inschriften der Gefangenen bewahren und die Besucher unmittelbar in die Zeit zurückreisen lassen. Dieser Ort wirkt als Mahnmal, damit sich die Schrecken der NS-Zeit nicht wiederholen und daher dienen die Zellen als Gedenkstätte. Das NS-Dokumentationszentrum, welches sich heute in den oberen Stockwerken befindet, ist ein Kulturgut von nationalem und europäischem Rang. Es beschäftigt sich mit der Geschichte Kölns und des Rheinlandes zur Zeit des Nationalsozialismus und den Grundzügen des NS-Systems. Im NS-Dokumentationszentrum wurden wir zunächst theoretisch durch einen Audioguide belehrt und sammelten Eindrücke durch Fotos, historische Dokumente, kurze Videos und Audiospuren mit  Zeitzeugen. Als wir anschließend in den dunklen Keller hinabstiegen und in die winzig kleinen Zellen, durch dicke Stahltüren verschlossen, hineintraten, in welchen unschuldige Menschen nicht nur gefangen gehalten wurden, sondern auch ermordet wurden, war der  Eindruck komplett.

Abschließend können wir behaupten, dass solche Exkursionen Schülerinnen und Schüler nicht nur über geschichtliche Themen belehren, sondern ihre Wichtigkeit verdeutlichen, die Besucher tiefer in die Materie eindringen lassen und eine bleibende Wirkung hinterlassen.

Liz Micheln