Am 3. September 1786 packte Goethe seine Sachen und verließ fluchtartig seine Heimat, um sich in Italien neu inspirieren zu lassen und Kräfte zu tanken. Mit ganz ähnlichem Ziel waren der Deutsch und Bio LK in diesem Jahr unterwegs, denn diese letzte große Fahrt vor dem Abitur sollte noch einmal die Gemeinschaft stärken und Kraft für den anstrengenden Endspurt geben. Im Gegensatz zu Goethe verfügten wir jedoch über einen komfortablen Reisebus und zwei sehr nette und stets hilfsbereite Busfahrer, die uns über Nacht sicher zum Camping- und Bungalowpark Bella Italia in der Nähe von Peschiera del Garda brachten. Glücklicherweise konnten wir unsere Bungalows direkt beziehen und uns den restlichen Montag am See, einem der Pools oder in einem der zahlreichen Cafés an der Strandpromenade bei Sonnenschein von der Fahrt erholen.

Am Dienstag ging es dann, nach einem sehr reichhaltigen Frühstück, in aller Frühe nach Mailand. Dort besichtigten wir das Castello und hatten dann eine gute aber auch anstrengende Stadtführung mit dem Schwerpunkt »Goethe«, die in der Innenstadt vor dem Mailänder Dom endete. Die anschließende Freizeit nutzen die meisten, um die Stadt weiter zu erkunden oder um in einer der vielen Trattorien eine Kleinigkeit zu essen.

Mittwoch starteten wir in aller Frühe nach Venedig, das wir gegen 10:00 Uhr erreichten. Vom Hafen ging es mit einem kleinen Boot direkt zum imposanten Markusplatz, wo unsere Stadtführung starten sollte. Nach einer informativen Einführung über die Geschichte und Besonderheiten der Lagunenstadt ging es in zwei Gruppen im Gänsemarsch durch enge Gässchen kreuz und quer durch die Innenstadt. Dabei war sehr interessant, dass sich bereits wenige Meter neben den Touristenströmen eine ganz andere und eigene Welt verbarg. Mittags genossen wir einen Snack im Hard Rock Café und dann erkundigten alle eigenständig die Stadt bis 17:00 Uhr. Zum Schluss gab es noch etwas Aufregung, weil eine Gruppe nicht rechtzeitig zum Treffpunkt kommen konnte, aber das Transferboot wartete netterweise auf uns und brachte uns dann, mit kleiner Verspätung, zurück zum Bus. Abends erwartete uns im Restaurant ein leckeres Abendessen aus Gemüselasagne und Scaloppine alla Siciliana, aber leider waren alle durch das Mittagessen und diverse Eisspezialitäten noch ziemlich gesättigt.

Für Donnerstag war dann Regen angekündigt und tatsächlich sah es morgens zum ersten Mal nach einem grauen Tag aus. Nach einem späteren Frühstück beschlossen wir, dass eine Gruppe mit Frau Anders das nahe SeaLife und die Stadt Peschiera del Garda besucht, während die Gruppe mit Herrn May zur malerischen Halbinsel Sirmione fuhr. Beide Gruppen erlebten einen schönen und abwechslungsreichen Tag, der auch bei beiden Gruppen mit einem längeren Fußmarsch endete. So schafften wir es, an allen Tagen zwischen 15.000 und 20.000 Schritte zu gehen. Abends gab es dann im Restaurant ein großes Pizzaessen, sodass die verbrauchten Kräfte schnell wieder zurückkehrten.

Am Freitag hieß es dann schon Abschied nehmen und wir verließen nach dem Frühstück, Packen, Einladen und Aufräumen gegen 11:30 Uhr unseren Bungalowpark und gingen zu Fuß in das etwa 30 Minuten entfernte Peschiera del Garda. Von hier ging es mit einem Shuttlebus weiter zum Gardaland, dem größten Freizeitpark Italiens. Nach einigen Problemen beim Einlass und der zunächst ungewohnten Buchung der Attraktivitäten per App verbrachten wir etwa fünf Stunden hier. Gegen 17:30 Uhr holten uns die Busfahrer – müde und voller neuer Eindrücke – am Gardaland ab und wir starteten unsere Heimreise nach Düren. Bis auf einen Stau um Mailand herum verlief die Fahrt ruhig und angenehm ereignislos, sodass wir gegen 7:00 Uhr am Samstagmorgen wohlbehalten wieder das Burgau-Gymnasium erreichten.

Insgesamt war es eine tolle Fahrt und alle waren froh, dass wir diese trotz Corona gemeinsam antreten durften. Für einige war das der erste Besuch in Italien, aber für die meisten wird es sicher nicht der letzte gewesen sein. Die Kursfahrt hat definitiv Lust auf mehr dolce vita gemacht und es ist nun auch sonnenklar, warum Goethe zweimal in dieses wunderschöne Land reiste. Ciao bella Italia!

A. May