Am 13. März 2020 berichtete Peter Hippe als Zeitzeuge uns, den Schülerinnen und Schülern der Oberstufengeschichtskurse von seiner Lebensgeschichte in der DDR und seinen Erfahrungen mit der Stasi.
Um einen besseren Einblick in die Zeit der DDR zu erhalten, lud das Burgau-Gymnasium Peter Hippe als Zeitzeugen ein. Für uns, die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen Q1 und Q2, war dieser Vortrag eine willkommene Ergänzung zu den aktuellen Unterrichtsthemen.
Peter Hippe legte in einem Vortrag grob seinen Lebenslauf dar und erklärte dabei stets, wie genau er dabei von den Organen der Staatssicherheit der DDR überwacht wurde. Ins Visier selbiger war er geraten, da seine Mutter die DDR verlassen hatte, als er noch ein kleiner Junge war. Nachreisen durfte er ihr nicht dauerhaft, sondern geriet bei einem späteren Fluchtversuch im Jugendalter in eine Art Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Später wurden ihm Spitzeldienste aufgezwungen, denen er sich aber durch einen gescheiterten Suizidversuch entzog. Nach absolvierter Ausbildung beendete er 1975 erfolgreich ein Ingenieurstudium, wobei er in vielen beruflichen Funktionen Einschränkungen erfuhr. Peter Hippe und seine Ehefrau versuchten dennoch in den 1980er Jahren durch insgesamt 17 Ausreiseanträge dauerhaft aus der DDR auszureisen. Zu diesem Zeitpunkt wandte die Stasi bereits Zersetzungsmaßnahmen gegen Hippe an, um ihn gefügig zu machen.
1988 besetzten seine sowie andere Familien gemeinsam die US-amerikanische Botschaft in Ost-Berlin, wodurch ihnen die Ausreise letztlich erlaubt wurde. Nach Jahren der Unterdrückung durch die Staatssicherheit gelang es Hippe schließlich, im Jahre 1988 die DDR zu verlassen. Die Fahrt in den Westen sei nach seinen Worten unfassbar emotional gewesen. Daran erinnere er sich heute noch jeden Tag und möchte als Zeitzeuge seine Erfahrungen mit jungen Menschen teilen. Dies ist ihm auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen.
Der Vortrag war eine Bereicherung für jeden Anwesenden. Wir bedanken uns vielmals bei Herrn Peter Hippe für das Vertrauen und die Teilhabe an seiner ganz persönlichen Geschichte.
Schülerinnen und Schüler des LK Geschichte